Auftraggeber:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektbeschreibung:
In Mischverkehrszonen interagiert der schienengebundene Verkehr mit dem Straßenverkehr, welcher den motorisierten und nichtmotorisierten Straßenverkehr einschließt. Leistungsuntersuchungen dienen dazu, das Leistungsverhalten als Beziehung zwischen der Belastung und der Betriebsqualität auf einer bestimmten Infrastruktur innerhalb eines festgelegten Untersuchungsraums zu beschreiben. Bisher wurden bei Leistungsuntersuchungen die Einflüsse des Straßenverkehrs kaum berücksichtigt. Um die Genauigkeit und Aussagekraft der Leistungsuntersuchungen zu verbessern, wurden deshalb in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt Ansätze für Leistungsuntersuchungen des städtischen schienengebundenen Verkehrs entwickelt, die die Straßenverkehrseinflüsse in Mischverkehrszonen einbeziehen.
Da die bisher verwendete Wartezeitfunktion nur die innerhalb des Bahnsystems verursachten Folgeverspätungen berücksichtigt, wird eine angepasste Wartezeitfunktion entwickelt, die auch den Straßenverkehrseinfluss abbildet. Die angepasste Wartezeitfunktion wird durch die zusätzliche Erfassung der Behinderungszeiten (Wartezeiten), welche aus Mischverkehrseinflüssen resultieren, bestimmt. Hierzu wird ein Modellierungsansatz für die Leistungsuntersuchungen gewählt, bei dem der Verkehrsstrom und die Lichtsignalanlagen des Straßenverkehrs innerhalb des Simulationsmodells analog zum schienengebundenen Verkehr abgebildet werden. Auf diese Weise kann auch bei vergleichsweise geringen Detailinformationen über den Straßenverkehr ein Algorithmus der Wartezeitfunktion genutzt werden, welcher sowohl für die Ableitung der durchsatzbezogenen Leistungsfähigkeit mit Straßenverkehrseinflüssen und des Wertes des zusätzlichen Parameters für die angepasste Wartezeitfunktion, als auch zur Beurteilung der maßgebenden Mischverkehrszonen angewendet werden kann.
Ansprechpartner
Ullrich Martin
Prof. Dr.-Ing.Direktor des Instituts für Eisenbahn- und Verkehrswesen