Durch die aktuelle Entwicklung der Eisenbahnsicherungstechnik werden die Fahrgastwechselzeiten während der Verkehrshalte zunehmend zum dominierenden Kriterium für die Mindestzugfolgezeiten und damit für die Leistungsfähigkeit hochbelasteter Infrastrukturen. Dementsprechend ist eine hinreichend belastbare Prognose der vom Reisendenaufkommen abhängigen Verkehrshaltezeiten von hoher Relevanz. In der am IEV durchgeführten Dissertation von Herr Uhl wird daher ein Modellansatz vorgestellt, in dem der gewichtete Einfluss der vielfältigen Eingangsparameter berücksichtigt und methodisch auf die Bedienungstheorie zurückgegriffen wird.
Eine Anwendung des Modells im U-Bahn-, Stadtbahn und Fernverkehr wurde bereits untersucht und ist grundsätzlich möglich.
Die Dauer von Turnaround-Vorgängen an Flughäfen wird ebenfalls maßgeblich von Ausstiegs- und Boardingprozessen mitbestimmt. Diese müssen im Rahmen der Planung eines reibungslosen Betriebsablaufs daher ebenfalls möglichst zuverlässig und genau abgeschätzt werden. Da das von Herrn Uhl vorgestellte Modell bereits in der Lage ist, Personenverteilungen in Fahrzeugen sowie Ein- und Ausstiegsvorgänge abzubilden, sollte im Rahmen dieser Bachelorarbeit untersucht werden, inwiefern das Modell zur Abschätzung des Zeitbedarfs für Verkehrshalte im spurgeführten Verkehr auf Turnaround-Vorgänge auf Flughäfen anwendbar ist, bzw. in welchen Bereichen dieses angepasst werden müsste um deren speziellen Anforderungen gerecht zu werden.