Aufgrund der Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch die COVID19-Pandemie ist das Fahrgastaufkommen in den Zügen stark zurückgegangen. Das Angebot im nationalen Fernverkehr wurde um rund 25% reduziert und im Nahverkehr um ca. ein Drittel. Auch im Güterverkehr werden aufgrund der teilweisen Einstellung der industriellen Produktion große Teile der Betriebsleistung nicht gefahren.
Es ist zu beobachten, dass sich in diesem Zeitraum die Pünktlichkeit positiv entwickelt hat. Die geringe Anzahl der Reisenden, der Wegfall von Lastspitzen im Netz sowie die reduzierte Last auf den Top-Knoten und Strecken wurden als große Treiber identifiziert. Fundierte Erkenntnisse über weitere Einflussfaktoren liegen bisher noch nicht vor.
Die bisherigen Untersuchungen gingen von der IST-Situation vor Corona und somit einer niedrigen Pünktlichkeit aus und es wurden Maßnahmen zur Verbesserung der Pünktlichkeit abgeleitet, um die Ausgangslage zu verbessern. Der völlig andere Blickwinkel der ausgeschriebenen Studie verspricht interessante Erkenntnisse für die zukünftige Betriebsplanung mit wieder zunehmenden Verkehrsmengen im Personen- und Güterverkehr.
Projektziel
In der ausgeschriebenen Studie sollten aus der, durch das Coronavirus bedingten, Sondersituation Hinweise und Empfehlungen für die künftige operative Planung abgeleitet werden. Zielsetzung der Analyse war es daher, Wege und Möglichkeiten aufzuzeigen, die in diesem Zeitraum zu beobachtenden Puffer im System ausreichend gut zu verstehen, um sie auch während und nach der anschließenden Erhöhung der Systemlast erhalten zu können. Eine Einschätzung des Einflusses der einzelnen Faktoren war gewünscht.
Darüber hinaus war zu untersuchen, ob und welche Empfehlungen sich auch für andere Bereiche als den operativen Betrieb ergeben, wie z.B. Priorisierung der Infrastrukturplanung oder Instandhaltungsstrategie.